Christen müssen manchmal standhaft sein
Epheser 6,11 / 03.07.2011 – V. Janke

Zieht die Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels widerstehen könnt. 6,11


Wir sollen die geistliche Waffenrüstung anziehen und so stark werden. Wozu? Um gegen Angriffe gerüstet zu sein; um Widerstand leisten zu können, bestehen zu können. In den Versen 12-14 beschwört Paulus die Leser viermal, im Kampf gegen die Listen des Teufels fest zu stehen: damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt! (...) damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, (...), stehen <bleiben> könnt! So steht nun, ...


Josef widerstand der Versuchung mit der Frau seines Chefs zu schlafen; 1.Mo 39,7-12 Daniel in Babylon ist ein Beispiel für Standhaftigkeit beim Einhalten der Speisegesetze seines Volkes. Er wollte nicht von den Speisen der Babylonier genießen. (Daniel 1,8ff) Nabot, Weinbergbesitzer zur Zeit des israelitischen Königs Ahab, verteidigte den Besitz seines Weinbergs gegen das Begehren des Königs mit den Worten: Das lasse der Herr fern von mir sein, dass ich dir meiner Väter Erbe geben sollte! (1. Könige 21.3) Standhaft im Bewahren des Erbes!


„Wir versuchen nicht, den Boden zu erobern, sondern wir stehen auf dem Boden, den der Herr für uns gewonnen hat, und weigern uns ganz entschieden, uns vertreiben zu lassen“ (W. Nee).


Standhaftigkeit oder Tapferkeit ist die menschliche Fähigkeit, als Individuum oder als Gruppe Gleichgesinnter einer schwierigen Situation furchtlos entgegenzutreten, meist mit der Überzeugung, für etwas Übergeordnetes zu kämpfen. Widerstehen: stehenbleiben, fest stehen, Bestand haben, Widerstand leisten - gegen (V.13); Das Wort „stehen / fest stehen“ ist ein sehr wichtiges Wort in diesem Text, aber auch überall dort, wo es darum geht, geistlich zu kämpfen: Ordnet euch also Gott unter, leistet dem Teufel Widerstand; dann wird er vor euch fliehen. Jak 4,7 Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann. Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens! Wisst, dass eure Brüder in der ganzen Welt die gleichen Leiden ertragen müssen! 1. Petr 5,8f Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet, 5 und ihr habt die Mahnung vergessen, die euch als Söhne anredet: Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn, verzage nicht, wenn er dich zurechtweist. Hebr 12,4f


1. Als Christ ist Widerstand manchmal nötig.


Paulus spricht 3 Mal von Standhaftigkeit: Eph 6,11+13+14. Es ist ein Begriff aus der Militärsprache und beschreibt die Standhaftigkeit gegen Angriffe. In jedem Krieg geht es um die Gewinnung oder Verteidigung strategisch wichtiger Gebiete, Straßen, Berge, Brücken, Flughäfen u.a. Die Aufgabe von Soldaten ist manchmal nur die Verteidigung ihrer Stellung. Im gleichen Zusammenhang lesen wir 6 Mal das Wort „gegen“ (11+12 Rev.Elb.). Es geht Paulus hier vor allem darum, dass die Christen ihre „Stellung“ behalten, indem sie diese verteidigen und das Gute, das Gott gegeben hat, nicht aufgeben. Von der Versuchung Jesu (Matth 4,1-10) lernten wir: standhaft bleiben und in der Anfechtung bestehen können wir nur mit festen Überzeugungen. Jesus hatte feste Überzeugungen – durch das Wort Gottes. Darum konnte Jesus dem Satan Widerstand entgegen setzen. Darum hatte er die Kraft, konsequent Nein zu sagen.


Was sollen wir verteidigen? Erstens, verteidigen kann ich nur, was ich habe – erkannt habe, gewonnen habe, verstanden habe, lieb gewonnen habe. Zweitens, verteidigen werde ich nur das, von dem ich überzeugt bin, dass es wert ist, verteidigt zu werden. Verteidigen soll und muss ich mein Vertrauen zu anderen Menschen, meine Berufung, meine Treue, meine Glaubensüberzeugungen und damit auch meine ethischen Überzeugungen (Ehrlichkeit, Opferbereitschaft, sexuelle Treue u.a.).


Bestehen: In V.13 weist Paulus noch einmal darauf hin, dass es im geistlichen Kampf darum geht, den Kampf bestehen zu können. – In V.14 heißt es dann wieder: So steht nun fest... Und in der Einh.Üs: Seid also standhaft... Im Zusammenhang des Epheserbriefes ist wahrscheinlich, dass Paulus die Christen ermahnt, gegen die bewussten satanischen Angriffe auf die Einheit der Gemeinde aktiv zu reagieren. Satan möchte die Einheit der Gemeinde untergraben und zerstören: und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: EIN Leib und EIN Geist, wie ihr auch berufen seid zu EINER Hoffnung eurer Berufung; EIN Herr, EIN Glaube, EINE Taufe; EIN Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen. Eph 4,3-6 Jesus sagt: ein Reich, eine Stadt und ein Haus (Familie) hat nur in der Einheit auch Zukunft. Gleiches gilt auch für die nicht sichtbare, geistliche Welt: Jedes Reich, das mit sich selbst entzweit ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, die mit sich selbst entzweit sind, werden nicht bestehen. Matth 12,25 Wenn aber auch der Satan mit sich selbst entzweit ist, wie wird sein Reich bestehen? ... Lk 11,18





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Weil wir Christen oft den Ernst der Situation nicht erkennen, fordert Paulus sehr engagiert zur Standhaftigkeit auf. Wir müssen es uns immer wieder sagen lassen: Widersteht! Steht fest! Gegen die Listen des Teufels können wir nur bestehen, wenn wir seinen Einflüsterungen widerstehen. Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Mt 26,41 In manchen Situationen ist es enorm wichtig, bestimmten Impulsen, Gedanken, Empfindungen nicht nachzugeben. Wenn ich mit jemandem einen Konflikt habe, ist es nötig, allen Impulsen zu widerstehen, die nicht vom Geist Gottes kommen. Ich will dann dem Gedanken widerstehen, den anderen als Feind oder Gegner zu sehen; dem anderen böse Absichten zu unterstellen; den anderen anzugreifen bzw. zu verletzen; ich will dem Impuls widerstehen, mich selbst zurückzuziehen oder den anderen festzulegen: der ist so und bleibt so; ich will dem Gedanken widerstehen, den anderen zu verleumden. Dieser Widerstand ist vor allem ein innerer Kampf, der im Gebet und unter Berufung auf Gottes Wort statt findet.


Timotheus 2,22: Fliehe die jugendlichen Lüste, jage aber der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden nach samt denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen. Jakobus 4,7 Stellt euch also unter die Führung Gottes, und widersteht dem Versucher, dann wird er von euch weichen. Die beiden Stellen zeigen, dass es in der Heiligen Schrift klare, eindeutige Handlungsanweisungen gibt. Der in der Welt stehende Mensch soll in dem einen Fall FLIEHEN und in dem anderen Fall soll er jedoch WIDERSTEHEN. Wodurch sind diese beiden Situationen charakterisiert? Auf jeden Fall sind diese Handlungsanweisungen Hilfen, die dem Menschen für seine Auseinandersetzung mit dem Bösen gegeben werden.


2. Leben als Christ ist manchmal konflikthaft.


Standhalten: In V.13 heißt es: damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten .. das bedeutet, sich entgegenstellen, widerstehen. Widerstand zu leisten ist manchmal geistlich notwendig. Jesus mutet uns manche Spannungen und Konflikte zu. In ihnen sollen sich unser Glaube und unser Vertrauen in seine Kraft bewähren. Mit Jesus zu leben ist zutiefst konflikthaft, sowohl im persönlichen Erleben als auch im Miteinander in der Gemeinde. Christsein ist nicht nur Friede und Harmonie. In diesen Versen geht es darum, dass wir lernen, geistlichen Widerstand zu leisten, d.h. im Gebet und im Halten an Gottes Wort unser ganzes Denken Jesus Christus unterordnen: Meine Waffen in diesem Kampf sind nicht die eines schwachen Menschen, sondern die mächtigen Waffen Gottes. Mit ihnen zerstöre ich feindliche Festungen: Ich bringe falsche Gedankengebäude zum Einsturz und reiße den Hochmut nieder, der sich der wahren Gotteserkenntnis entgegenstellt. Jeden Gedanken, der sich gegen Gott auflehnt, nehme ich gefangen und unterstelle ihn dem Befehl von Christus. 2.Kor 10,4-5


„Wenn ein Alkoholiker frei geworden ist oder ein Zweifler zur Gewissheit des Heils gefunden hat, dann muss er dieses Feld gegen die Eroberungsangriffe Satans verteidigen“ (F. Vogel).


Schamma, einer der Mitkämpfer Davids, veranschaulicht das für uns. Als die Philister wieder einmal in Israel einfielen, floh das Volk, aber Schamma trat mitten auf ein Ackerstück, verteidigte es und schlug die Philister, und der Herr verlieh einen großen Sieg (2.Sam 23,11.12). Er überließ den Acker nicht den Philistern, sondern kämpfte von den Verheißungen Gottes her darum, wusste er doch, dass Gott seinem Volk das Land gegeben hatte. Wir sind dem Feind nicht wehrlos ausgeliefert, sondern haben Gottes Zusagen als Waffen gegen ihn.


Welches Ziel haben wir bei unserem geistlichen Kampf?


Damit ihr standhalten könnt, „damit ihr widerstehen und das Feld behalten könnt.“


Nicht den Sieg über Satan müssen wir erringen. Den hat Jesus längst für uns am Kreuz vollbracht. Auch brauchen wir das Kampfesfeld nicht zu erobern, nur zu verteidigen. Es gehört uns, wird uns aber von Satan streitig gemacht. Er will uns davon vertreiben.


Unser Ziel ist also, dass wir festhalten an dem Sieg, den Jesus errungen hat, auch wenn der Feind uns rauben will, was uns durch Jesus zusteht.


„Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch!“ (Jak 4,7; vgl. Röm 16,20; 1.Kor.10,13; Offb.3,11).


Luther kannte sich aus im geistlichen Kampf und sagte: „Man kann wider den Teufel nicht mit dem Eisen fechten. Darum ist es nötig, alles daranzusetzen, das geistliche Schwert, das Wort, zu fassen.“ Gott will, „dass wir mit Erfahrung lernen, dass das kleine, schwache, elende Wort stärker ist als der Teufel und die höllischen Pforten“. (Jes 49,2; 55,11; Jer.23,29.)



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