Als Sieger leben
1. Kor 15,50-58  |  01.11.20  |  V. Janke

Da gibt es diesen Prediger der alten Schule. Er spricht sehr entschlossen und kühn. Dieser Prediger ist nicht beliebt, dabei ist die ganze Welt sein Gemeindebezirk. An jeden Ort der Erde reist er und spricht in jeder Sprache der Welt. Er besucht die Armen und die Reichen. Er predigt den Religiösen und denen, die sagen, sie seien nicht religiös. Und das Thema seiner Predigt ist immer das gleiche. Er ist ein außergewöhnlich wortgewandter Prediger. Oft bringt er Gefühle hervor wie es kein anderer Prediger kann. Er schafft es sogar, Augen zum Weinen zu bringen, die sonst nie weinen. Niemand kann seine Argumente widerlegen und kein Herz ist bei der Kraft seiner Ansprache gleichgültig geblieben. Mit seiner Botschaft zerschmettert er das Leben von vielen Menschen. Die meisten Menschen hassen ihn, jeder fürchtet ihn. Einige wenige freuen sich auf ihn. Der Name des Predigers? Er heißt Tod. Jeder Grabstein ist seine Kanzel. Jede Zeitung druckt seinen Text. Und einmal wird jeder von euch seine Predigt sein.


Der Tag wird kommen. An dem Tag hört dieser Prediger auf zu Predigen. Er wird einmal für immer verstummen. Es wird ihn nicht mehr geben. Das können wir uns nicht vorstellen - wie ein Leben ohne Tod, ohne Krankheit, ohne Abschied nehmen, ohne Angst und Leid sein wird. Aber wir glauben es – dies Leben wird es geben. Denn Gott hat genau das versprochen. Und Er erfüllt alle seine Versprechen: Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht:

»Der Tod ist verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?«


Diese Frage hat es in sich: Tod, wo ist dein Sieg? Der Tod scheint in der Tat den Sieg gebucht zu haben. Jeden Menschen hat er besiegt. Der Tod ist unser ständiger Begleiter. Und wir sind so wehrlos gegenüber dem Tod wie wir noch wehrlos sind gegenüber Corona. Jeder Unfall, jede Beerdigung, jede schwere Krankheit ist auch eine Visitenkarte des Todes. Und jedes Mal spüren wir seine Macht. Jedes Mal bleibt er der Sieger, auch wenn er dich leben lässt. Oft sagt er dir leise, „Dann bis später.“


Seien wir doch ehrlich, Was haben wir dem Tod entgegen zu halten? Können wir mit ihm verhandeln? Können wir Lebenszeit kaufen? Können wir uns gar frei kaufen vom Tod? Nein, Nein, Nein. Und doch steht hier eine fast unglaubliche Wahrheit. Der Tod ist angezählt. Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht:

»Der Tod ist verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?«


Kann der Schwächere den Stärkeren verhöhnen? Unsere Tochter hat ihren älteren Bruder manches Mal geärgert und gereizt. Sie war körperlich und kräftemäßig klar unterlegen. Aber sie war meistens schneller. Deshalb hat sie es gereizt, den Stärkeren herauszufordern. Und wenn es doch Mal eng wurde für sie, dann schrie sie „Papa!!“ Heute frage ich: Tod, wo ist dein Sieg?? Heute sollst du fragen: Tod, wo ist dein Sieg?? Jeder Christ soll diese Frage stellen: Tod, wo ist dein Sieg?? Warum soll diese Frage gestellt werden?


  • 1. | Weil es eine entscheidende Frage ist, die am Ende dieses Kapitels über die Auferstehung steht.
  • 2. | Weil es eine klare und wichtige Antwort auf diese Frage gibt.
  • 3. | Weil die Antwort auf diese Frage den Kern meines Glaubens betrifft. Sie betrifft den Kern des christlichen Glaubens. Welchen Kern meine ich damit?

Vers 57: Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! Wörtlich steht hier, Gott aber sei Dank, der uns den Sieg fortlaufend gibt, immer wieder gibt, täglich gibt, stündlich gibt, jede Minute gibt durch unsern Herrn Jesus Christus. Gott gibt den Sieg wie das Meer dem Strand die Wellen gibt, wie die Quelle, die nicht aufhört zu sprudeln, wie die Sonne die nicht aufhört Licht zu geben. - Wie die Lunge mit jedem Atemzug Luft holt.

Sieg wird so definiert:
„Durch die völlige Bezwingung des Gegners erreichter erfolgreicher Ausgang eines Kampfes.“
Das ist der Kern unseres Glaubens: Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium. 2. Tim 1,10


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Vor einem Jahr, am 18. Nov., stand ich mit Sabine am Krankenbett ihres Vaters. Er lag im Koma auf der Intensivstation. Mein Schwiegervater hatte eine Gehirn OP und ein paar Tage später eine plötzliche Gehirnblutung. Eine weitere OP folgte. Die Blutung konnte nicht gestoppt werden. Wir fuhren spontan nach Lübeck, um Abschied zu nehmen. Drei Tage später ist er eingeschlafen. Auch und gerade am Sterbebett frage ich: Tod, wo ist dein Sieg? Wo immer uns der Tod begegnet, muss diese Frage gestellt werden.


Und ich antworte laut und klar: Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen. Jesus ist Sieger. Und sein Sieg wurde mir gegeben. Sein Sieg wurde durch den Glauben allen Christen gegeben. Wir leben als Sieger. Christen sind Sieger. Wenn wir Lieder des Glaubens singen, dann singen Sieger. Wenn wir beten, dann beten Sieger. Die Vergebung unserer Schuld ist Sieg über die Schuld und die Macht des Bösen. Wo wir anderen vergeben, leben wir als Sieger. Wenn wir Sorgen abgeben zeigen wir: Wir sind beschenkte Sieger. Wenn wir barmherzig sind ist das auch wie ein Gruß vom Sieger, ein Gruß aus einer anderen Welt. Das ist unsere Visitenkarte.


Als Sieger leben bedeutet auch als Erben zu leben. Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden.


Aus Schlesien stammt der Spruch: „Eine halbe Stunde gut erben ist besser als 5 Jahre hart arbeiten. Wir werden das Reich Gottes erben. Aber nicht so, wie wir jetzt sind. Niemand kann das Reich Gottes als sterblicher Mensch erben. Wir müssen verwandelt werden. Wir werden alle verwandelt werden. Und ich verspreche euch: dann werden wir sein wie Träumende, dann wird unser Mund voll Lachens sein. Weil wir Sieger sind. Und weil das Schönste noch kommt.


Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit. Dann wird ohne jeden Zweifel auch dem letzten Christen klar, was für einen phänomenalen und einzigartigen Sieg Gott uns geschenkt hat!


Jetzt im Urlaub waren wir in Secondhand Läden in Dänemark. Genbrook heißen die dort. Unsere Tochter hat es sehr genossen. Günstige, schöne Klamotten für wenig Geld. Und Papa durfte vor der Umkleide warten und seine Meinung sagen. Umkleidekabinen sind eine feine Sache. Man geht rein und kommt verwandelt raus. Verwandlung kann richtig Spaß machen. Habt ihr gewusst? Die Britin Debbi Wingham entwarf das teuerste Kleid der Welt. Die diamantenbesetzte Robe wiegt 13 Kilogramm und kostet 4,4 Millionen Euro. (Nov 9, 2018) Die teuersten Schuhe stammen vom Modehaus Jada Dubai und kosten sagenhafte 17 Millionen Euro. Die Passion Diamond Shoes kommen mit 236 Diamanten, zwei davon reine Diamanten von je 15 Karat.


Wenn wir einmal aus der Umkleidekabine kommen, tragen wir etwas, das niemand kaufen kann: Unverweslichkeit und Unsterblichkeit. Das kann man sich nur schenken lassen.


dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit. Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: »Der Tod ist verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?


Das nächste Mal, wenn du von einem Menschen Abschied nehmen musst, erinnere dich: die neuen Kleider liegen schon bereit.


Wenn du am Grab eines lieben Menschen stehst, denke daran: Er hat sich umgezogen. Hier liegen nur die alten Kleider. Wenn dich diese Welt müde macht, sag es dir selbst: Ich freue mich aufs Umziehen.


So denken Sieger.
So glauben Sieger.
So sehen Sieger aus.


Johannes sagt es so: unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. 1. Joh 5,4



Baptisten Nordenham | Zoar-Kapelle | 26954 Nordenham | Friedrich-Ebert-Str. 65   
Gottesdienst: So 10:00

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